Candida H�fer plant ihren September…
KULTURTIPP DES MONATS
by Eva Simon
Candida H�fer plant ihren September
Die K�lner Fotografin freut sich auf Ausstellungen in Wien und m�chte Bryan Ferry live h�ren – obwohl sie derzeit nur Fan ihrer eigenen Arbeit ist.
Candida H�fer trennt nicht zwischen Arbeit und Freizeit. Ihre kulturellen Aktivit�ten richtet sie ganz nach ihrer Leidenschaft aus: Fotografieren. Mitte September stellt sie selber in Wien aus und will sich bei der Gelegenheit die Ausstellung "Lieber Maler, male mir. Radikaler Realismus nach Picabia" in der Kunsthalle anschauen und das Museum moderner Kunst besuchen. Mehr als die ausgestellten Arbeiten selbst interessiert H�fer, wie mit dem Museumsraum umgegangen wird. Denn R�ume sind seit 30 Jahren Thema ihrer Bilder.
In Wien wird sie Antiquariate nach Architektur-B�chern durchst�bern, was auch eine Leidenschaft von H�fer ist. Zum Lesen kommt sie allerdings nur im Zug, gerade hat sie sich "Criticising Photographs" von Terry Barrett vorgenommen. Den Band hat sie durch Zufall in einer Second-Hand-Buchhandlung ("ich glaube, in New York war das") gefunden. F�r Belletristik fehlt ihr die Zeit, obwohl: "Ich sag mir immer, das soll jetzt anders werden, aber bisher hat sich noch nichts ge�ndert. Traurig." Trotzdem w�rde sie gern das neue Buch des chilenischen Autors Luis Sep�lveda "Wie man das Meer sehen kann" lesen. Das Buch erscheint am 21.9. bei Hanser, einem von H�fers Lieblingsverlagen. Und wenn sie mal viel, viel Zeit h�tte, dann w�rde sie endlich "das ganz ber�hmte Buch von Robert Musil, ,Der Mann ohne Eigenschaften’ lesen. Aber das wird wohl im Regal stehen bleiben".
Wo sie schon beim Tr�umen von viel Zeit ist: Dann w�rde sie sich auch ein Konzert von Bryan Ferry nicht entgehen lassen, den hat sie n�mlich schon zu Zeiten von Roxy Music bewundert. Generell h�rt sie lieber Platten zu Hause, "wenn ich ins Konzerthaus gehe, ist das f�r mich keine Entspannung. Und Theater kann ich nicht ertragen, das ist mir zu aufgesetzt". Film ist f�r H�fer das interessantere Medium, spannend findet sie etwa die Dogma-Filme von Lars von Trier oder die Werke von David Lynch, die sie sich nach dem Kino-Besuch gern noch mal im Fernsehen anschaut: "Das hat schon wieder mit meiner Arbeit zu tun – durch das Kleinformat kann ich mich besser auf die einzelnen Bilder konzentrieren." Im September wird sie es wohl nicht schaffen, nach Amsterdam ins Stedelijk Museum zu fahren, wo Bernd und Hilla Becher ausstellen, aber sp�testens im Oktober will sie dort die Fotos ihrer ehemaligen D�sseldorfer Lehrer anschauen.
Eva Simon