• Der Fetisch in Seinem Kopf: Ein Portrait von T-OMEX – Victoria Schwarz

    Date posted: July 27, 2006 Author: jolanta
    Seine Fotos scheinen oft unwirklich, beinahe wie gemalt. Wir betrachten vermeintlich irreale Szenen aus der angeblich bizarren Welt des Fetisch und Sadomasochismus. Illusorisch und dabei gnadenlos demaskierend erzählt er uns Geschichten. Man sich fragt, ob es behagt und ob man den dargestellten Fantasien wirklich erlegen sein muss, um den erotischen Reiz der Bilder wahrhaftig zu schätzen.

    Der Fetisch in Seinem Kopf: Ein Portrait von T-OMEX

    Victoria Schwarz
    T-OMEX. Courtesy of artist.

    Seine Fotos scheinen oft unwirklich, beinahe wie gemalt.

    Wir betrachten vermeintlich irreale Szenen aus der angeblich bizarren Welt

    des Fetisch und Sadomasochismus. Illusorisch und dabei gnadenlos

    demaskierend erzählt er uns Geschichten. Man sich fragt, ob es behagt und ob

    man den dargestellten Fantasien wirklich erlegen sein muss, um den

    erotischen Reiz der Bilder wahrhaftig zu schätzen.

    Wir werden mit Bildern konfrontiert, die beinahe an surrealen Theaterstücken erinnern und in deren Bandbreite man ein "dunkles Geheimnis" erkennen kann.

    Eine sexy Nonne, die einen Strap-on streichelt; Brustfolter mit alltäglichen

    Gegenständen, wie Wäscheklammern; mit Zacken versehene Fesselutensilien und die Unterwerfung der menschlichen Seele, verdeutlicht durch Bondageszenen; – wir finden in seinen Bildern Frevel bis hin zur scheinbaren und viel diskutierten Gotteslästerung, aber auch nicht-frevlerische Fetisch-Fremdartigkeit. Und obwohl wir mit Angriff und Provokation konfrontiert sind, erkennen wir, das Lächeln unter den Gasmasken. Wer hätte gewusst, dass solch heftiger Fetisch so unbekümmert sein kann.

    Den Humor und den Spaß, den er in seiner Arbeit sieht und empfindet,

    entdeckt man auch in Bildern wie dem Typen mit einer Maulsperre im Mund.

    Denn T-OMEX schreckt nicht davor zurück auch selbst "Opfer" seiner Ideen zu

    sein.

    Wir treffen ihn immer wieder vor der Kamera an. Begegnen den Geschichten des SAD-OMEX, dem sadistischen Hirngespinst seines Pseudonyms. Und spatter wandern wir durch die Welt des wild eleganten T-OMEX, erkennbar an Zylinder und Totemstock, in dem ihm eigenen Charme. T-OMEX zeigt auf seiner Homepage: www.T-OMEX.de die ganze Bandbreite seiner Werke. Deutlich erkennt man eine rasche Entwicklung zu seinem, ganz eigenen Stil.

    Wir beginnen mit einfachen und sauber durchkomponierten Aktaufnahmen, wie sie häufig zu sehen sind und wandern zu Fotos aus der Szene. Das Bizarre der Situationen wird teilweise bis ins Lächerliche übertrieben und dabei gelingt


    ihm ein Spagat zwischen Ernst und Humor, der Lust auf mehr macht.

    Sein Ziel ist es, Menschen mit seinen Bildern aufmerksam zu machen, zum

    schmunzeln zu bringen, wütende Reaktionen hervorzurufen. Zum Teil gelingt

    dies. Zumindest scheint er es zu schaffen, dass man nicht einfach weiterklickt.

    Er ist Lebenskünstler und die Fotografie dient ihm als Medium Sinnlichkeit

    und Humor Ausdruck zu verleihen. Dies geschieht, zugegebener Massen etwas

    schräg und in einer Art, die sicherlich nicht für jedermanns Geschmack bestimmt ist. Wir empfehlen deshalb allen, die in Bezug auf Unsittlichkeit und Sexualität keinen Spaß verstehen seine Seite nicht zu besuchen.

    In seinem "Geständnis" schreibt er, das es einige Zeit gedauert hat bis ihm

    klar wurde: "Ich fotografiere um mit unbekleideten Frauen zuammen zu sein

    und die Fotografie lieferte mir eine Begründung."

    Heute ergänzt er diese Erkenntnis mit den Worten: "Kontroverse Bilder sind

    was Feines. "Against mainstream" und klar polarisierende Motive sind mein

    Ziel. Wer erwartet schon, dass es allen gefalen soll? Die Hauptsache ist,

    es macht Spaß!"

    In und mit seinen Arbeiten tritt T-OMEX nah an den Menschen heran. Er hebt auf die ihm eigene Art den emotionalen Aspekt in den Vordergrund. Er macht etwas sichtbar, was zunächst verborgen war. Er geht einen Schritt weiter und ermöglicht einen Blick hinter die Fassade. Er beschreitet neue Wege, wählt

    einen anderen Blickwinkel und ändert die Blickrichtungen aber auch Sichtweisen. Er hebt das Wesentliche hervor.

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